Wie funktioniert der unendliche Wasserkreislauf?
Unsere Erde wird auch der blaue Planet genannt, weil über 70% seiner Oberfläche von Wasser bedeckt sind. Dabei bleiben die Wassermassen nicht grundsätzlich an ein und demselben Ort, sie sind vielmehr ständig in Bewegung. Sie zirkulieren seit Jahrmillionen in einem ausgeklügelten System der Natur: dem Wasserkreislauf.
Die Schritte des Wasserkreislaufs
Was passiert unter der Erde mit dem Wasser?
Die Wassermassen strömen nicht nur oberirdisch unaufhörlich weiter, auch unter der Erde bahnt sich Tropfen für Tropfen seinen Weg. Das Wasser reichert sich dabei mit verschiedenen Mineralien und Spurenelementen an.
Der Weg des Wassers kann Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern und auch mehrere hundert Meter unter die Erde führen. Dabei sickert es so lange senkrecht durch die Erdschichten, bis es in Zwischenräumen mit Ton oder Gestein angelangt und sich dort sammelt. So entsteht neues Grundwasser als Basis für verschiedene Wasserarten!
Liegt der Ursprung einer Quelle tief unter der Erde und steigt sein – vor Umwelteinflüssen geschütztes – Wasser ohne menschliches Zutun an die Oberfläche, bezeichnet man es als artesische Quelle.
Wie werden Schadstoffe durch den Wasserkreislauf transportiert?
Auf seinem Weg an die Oberfläche und durch die Gesteinsschichten nimmt Wasser nicht nur Mineralien, sondern auch dort befindliche Schadstoffe auf. Diese sind überwiegend in den oberen Grundwasserschichten zu finden und meist durch Menschenhand entstanden (Pestizide, Medikamentenrückstände, Hormone, etc.).
Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf den Wasserkreislauf?
Der Klimawandel beeinflusst die Zirkulation des Wassers weltweit. Je wärmer es in einer Klimazone ist, desto mehr Wasser verdunstet. Dadurch kommt es zu mehr Niederschlägen und häufigeren Extremwetterereignissen wie Starkregen oder Dürren.
Während die Trockenheit und Wüstenbildung in den Subtropen zunimmt, können in polaren und tropischen Gebieten die Niederschläge steigen. Das destabilisiert lokale Wasserhaushalte und gefährdet natürliche Ökosysteme sowie die Wasserverfügbarkeit für die Bevölkerung und auch die Landwirtschaft.
Feuchtgebiete wie Moore und Sümpfe nehmen im globalen Wasserkreislauf eine Schlüsselrolle ein.
Welchen Einfluss hat der Mensch auf den Wasserkreislauf?
Der Einfluss des Menschen auf den Wasserkreislauf ist massiv. Wasserbauwerke wie Staudämme, Kanäle oder Entwässerungssysteme verändern den natürlichen Fluss von Wasser und beeinflussen die Grundwasserneubildung.
Das führt oft zu ökologischen Problemen wie beispielsweise Austrocknung von Feuchtgebieten oder Bodenversalzung. Der Wasserbedarf steigt dabei besonders in landwirtschaftlich geprägten Regionen durch künstliche Bewässerung erheblich.
Welche Auswirkungen hat die Abholzung der Wälder auf unser Grundwasser?
Wenn es weniger Bäume gibt, reduziert sich die Verdunstung und das Wasser fließt schneller ab. Entscheidend für die Aufrechterhaltung eines stabilen Wasserkreislaufs sind daher die Erhaltung und Aufforstung von Wäldern und die Vermeidung von ökologischen und klimatischen Krisen.
Bodenversiegelung verändert das lokale Klima
Bodenversiegelung verhindert die natürliche Infiltration von Wasser. Sie führt zu vermehrten Oberflächenabflüssen. Dadurch erhöht sich das Risiko von Überschwemmungen und wird das lokale Klima verändert. Entgegenwirken kann der Mensch, indem er Dächer begrünt und Versickerungsflächen schafft.
Warum ist eine nachhaltige Landwirtschaft wichtig für den Wasserkreislauf?
Der Einfluss der Landwirtschaft auf den Wasserkreislauf ist vielfältig. Von der direkten Entnahme von Wasser bis zu Einwirkungen auf den Boden, sind die Auswirkungen enorm. Eine nachhaltige Landwirtschaft ist daher entscheidend, um die negativen Auswirkungen auf den Wasserkreislauf zu minimieren und langfristige Wasserressourcen zu sichern.
Technologische Einflüsse auf den Wasserkreislauf
Die Technik macht immer größere Fortschritte. Viele davon sind positiv, einige haben jedoch auch negative Auswirkungen. Moderne Technologien wie die Entsalzung von Meerwasser verändern beispielsweise den Wasserkreislauf, indem sie zusätzliche Quellen für Trinkwasser schaffen. Diese Prozesse benötigen jedoch viel Energie und können darüber hinaus lokale Ökosysteme beeinflussen, indem sie Salz oder chemische Rückstände ins Meer zurückführen. Langfristig werden so die Salzgehalte in Küstennähe verändert.
Wie beeinflusst die Wasseraufbereitung den Wasserkreislauf?
Durch Wasseraufbereitung wird Wasser für den menschlichen Gebrauch nutzbar gemacht. Diese Wasserquellen sind Teil des natürlichen Wasserkreislaufs. Die Nutzung von Wasser aus Aufbereitungsanlagen kann die Verfügbarkeit von Wasser an bestimmten Stellen verringern, wenn es nicht nachhaltig gemanagt wird. In Gebieten mit intensiver Wasserentnahme kann der Wasserstand in Gewässern sinken, was zu weniger Verdunstung und damit zu geringeren Niederschlägen führen kann.
Nach der Aufbereitung gelangt Wasser wieder in die Natur, sei es durch den Konsum des Menschen oder als Abwasser, das in Gewässer zurückgeführt wird. Wenn das aufbereitete Wasser in großen Mengen in die Umwelt zurückgegeben wird, kann es also andererseits die Verdunstung in den betroffenen Gebieten anregen und so den lokalen Wasserkreislauf verstärken.
Die Behandlung von Abwasser (etwa durch Kläranlagen) trägt dazu bei, Schadstoffe aus dem Wasserkreislauf zu entfernen, bevor das Wasser wieder zurück in Flüsse oder andere Gewässer geführt wird. So kann die Wasserqualität in den betroffenen Gewässern erhalten werden, was wiederum den gesamten Kreislauf stabilisiert. Allerdings kann unzureichend gereinigtes Abwasser das ökologische Gleichgewicht stören. Das gilt insbesondere für empfindliche Ökosysteme wie den Feuchtgebieten.
Der nachhaltige Umgang mit Wasseraufbereitungsanlagen ist daher wichtig für die Stabilität des globalen Wasserkreislaufs.
Nachhaltige Nutzung gegen eingeschränkte Grundwasser-Verfügbarkeit
Wenn die Menschen mit dem Grundwasser der Erde weiterhin so verfahren, wie aktuell, wird der Grundwasserspiegel weiter sinken. Darüber hinaus werden natürliche Wasserquellen beeinträchtigt und immer schlechter für Mensch und Natur verfügbar. Die langfristige Stabilität des Wasserkreislaufs kann nur durch eine nachhaltige Nutzung von Grundwasser gewährleistet werden.
Wir bei den St. Leonhards Quellen schützen unsere Wasservorkommen, indem wir nur das entnehmen, das von allein nach oben dringt. Außerdem geben wir unseren Quellen Zeit zur Regeneration und Wasserneubildung.
Häufige Fragen
Vor welchen äußeren Einflüssen ist das Wasser der St. Leonhards Quellen geschützt?
Unser Wasser dringt aus eigener Kraft (artesisch) aus Tiefenquellen unterhalb der 1. Grundwasserschicht nach oben. Durch ein Sperrrohr schützen wir unser Wasser auf dem Weg nach oben vor äußeren Einflüssen wie:
- Medikamentenrückstände
- Pestizide
- Düngemittel
- Ammoniak
- Viren
- Bakterien
- Pilze
Was ist eine artesische Quelle?
Eine artesische Quelle tritt aufgrund eines Überdrucks aus eigener Kraft nach oben. Bei einem Arteserbrunnen wird in die Tiefe gebohrt, damit das Wasser der Quelle an die Oberfläche gelangen kann. Alle Wässer der St. Leonhards Quellen sind artesischen Ursprungs.